Das SEIN bestimmt das BewusstSEIN
Marx hat sich von anderen Philsophen massiv unterschieden. Denn im Gegensatz zu den anderen sagte er, dass materielle Grundbedürfnisse vor den Geistigen kommen. Er definiert zudem das Mensch sein durch Arbeit. Zwar sind Bienen und Bieber auch fleißige Arbeiter, jedoch unterscheidet sich die menschliche Arbeit darin, dass sie auf Vorrat produzieren können und die Produkte universell einsatzbar sind. Dies erhält besondere Bedeutung mit späterem Handel.
Nicht das Bewusstsein bestimmt das Leben sondern das Leben bestimmt das Bewusstsein.
Karl Marx
Auch Religion, Familie, Staat, Recht, Moral, Wissenschaft, Kunst usw. sind nur besondere Weisen der Produktion. Beispielsweise Wikinger als Raubvolk, welche Odin verehren. Im Gegensatz dazu Bauern die von Agrarwirtschaft leben und deshalb ein völlig anderes Wertebild haben, was sich in Religion widerspiegelt. Allgemein war Marx ein Kritiker von Religion ähnlich wie R. D. Precht es heute ist. Vom Marx stammt das Zitat Religion sei Opium des Volkes.
Gesellschaftliche Evolution mit Klasse
- Die Gentalgesellschaft (klassenlose Stammesgesellschaft) als Urform insbesondere bei Nomaden wie Indiandern aber auch sesshaften Germanen.
- Mit der Sklavenhaltergesellschaft wurde Eigentum und Grundbesitz eingeführt und damit Auseinandersetzungen. Alle nachfolgenden Gesellschaftsformen führten durch die Klassenkämpfe zu revolutionären Umgestaltungen der aktuellen Gesellschaft.
- Feudalgesellschaft aus Adligen und Bauern. Da die Adligen jedoch kein Handel betrieben wurden Handwerker und Händler reicher und mächtiger, wodurch sich der Adel verschuldete. Das führte zur Negation der Machtverhältnisse.
- Die Kapitalistische Gesellschaft entstand durch die industrielle Revolution und Aufstieg der Bourgeoisie (Bürgertums). Es wurde wiederrum durch das Proletariaat (verelendete Arbeitergesellschaft) gekippt. Die kapitalistische Produktion erzeugt mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses ihre eigene Negation, also die Negation der Negation. Wertfreier formuliert eine Kettenreaktion von Ursache und Wirkung, welche fortlaufend neue Reaktionen erzeugt.
- Die Kommunistische Gesellschaft ist mehr oder weniger “klassenlos” und soll den Ring der Evolution schließen. Sie entsteht dadurch, da sich der Kapitalismus durch seine materielle Produktionsweise selber aufhebt. In Wirklichkeit belebt sich der Kapitalismus wie ein Vampir immer wieder selbst, weil Krisen ihn nähren. Man könnte sagen, Krieg und Zerstörung sind die Besten Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum.
Insgesamt argumentierte Marx, dass die Entwicklung der Gesellschaft durch die Veränderungen der Produktions- und Eigentumsverhältnisse bestimmt wird, und dass die herrschenden Klassen ihre Macht durch die Kontrolle der Produktionsmittel ausüben.
Mehr als Kapital
Karl Marx’ Werk Das Kapital gilt als eines der wichtigsten Werke der politischen Ökonomie und der sozialen Theorie. Kein Anderer vor ihm hat die ökonomischen Gesetzheiten des Kapitalismus so detailiert analysiert und kommt zu dem Schluss, dass er auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse durch die Bourgeoisie (franz. für Bürgertum) basiert.
- Mehrwert
Ein Arbeiter erzeugt Mehrwert durch seine Arbeit, welche jedoch vom Kapitalisten ausgebeutet wird um den Profit zu maximieren. Diese Dynamik ist jedoch notwendig, damit der Kapitalist konkurrenzfähig bleiben kann und nicht insolvent geht oder aufgekauft wird. - Akkumulation
Kapital führt zu mehr Kapital durch die Anhäufung von Mehrwert und Reichtum. Beispielsweise verkauft ein Kapitalist in der Textilindustrie seine Waren und verwendet den erwirtschafteten Gewinn, um seine Fabrik zu erweitern. Er stellt mehr Arbeiter ein, kauft mehr Rohstoffe und Maschinen und produziert mehr Textilien, um noch mehr Profit zu machen. - Verelendung
Durch die Ausbeutung der Arbeiterklasse nimmt die Armut und Verelendung zu, vgl. Weberaufstand. Allerdings trugen die Erkenntnisse von Maynard Keynes massiv zur Stabilisierung der Wirtschaft bei und nahm damit Einfluss auf die Entstehung der heutigen sozialen Marktwirtschaft.
Jedoch sollte “Kapital” heute nicht nur im wirtschaftlichen Kontext betrachtet werden. Es ist viel mehr als Lohnarbeit und Anhäufung von Kapital, denn Dynamiken von Macht und Einflussnahme von Politik sind nicht außer Acht zu lassen. Ferner zeigten große Tech-Giganten wie Google, dass es zur Marktmacht keine Rauen Mengen an Kapital und Arbeitskraft bedarf. Im Vergleich zu Siemens konnte Google mit weniger Startkapital und Arbeitsleistung deutlich mehr Umsatz schaffen. Das Erfolgsrezept war die Rolle eines Brokers inne zu haben welcher mit Daten handelt und Interessen vermittelt. Dies gilt ebenso für Amazon, Facebook usw. Im Universum des Internets herschen andere Dynamiken, welche aber durchaus denen der realen Welt sehr ähnlich sind. Anfangs war das Internet noch sehr bunt und vielfältig. Mit der Zeit bildeten sich “Länder” heraus wie Facebook, Instagram, Reddit usw. Zwar kommt es nicht mehr unmittelbar zur körperlichen Verelendung, aber durchaus zur geistigen Verelendung, wie Steve Cutts in seinen Kunstwerken gut vermittelt.
Eigene Potentiale nutzen
Auf sich selber bezogen sollten wir aktzeptieren in einer derart priviligierten Situation zu leben, dass trotz der bemängelten Chancengleichheit und Diskrepanz zwischen arm und reich wir in Deutschland sehr gute Vorraussetzungen haben, um eigene Potentiale (mehr oder weniger) zu nutzen und auszubauen. Warum deshalb nicht selbstständig machen? Man muss sich nur auf die Regeln des Marktes einlassen.
Siehe auch
- Marx Reloaded (Arte Doku auf YouTube – offline)
- Warum der Kapitalismus an seinen Krisen nicht zerbricht
- What Happend To Google Search? (YouTube)
- The problem with the internet that no one is talking about (YouTube)