Warum glauben?
Glaube kann sinnvoll und berechtigt sein. Es gibt dem Leben einen Sinn. Das Gegenmodell ist der Existentialismus oder gar Nihilismus. Das wird deutlich, wenn man sich mit den Ausssagen des Freiheitsphilosophen Sartre und auch Albert Camus beschäftigt. Ohne Glaube bleibt nur das Absurde übrig, was sehr gruselig wirkt. Das beweisen einige karikaturartigen Serien wie Family Guy, Futurama, Rick und Morty sowie viele andere Formate sehr gut. Sogar Zeichentrickformate, von denen man es nicht erwarten würde, wie die Kinderserie Spongebob oder das unfassbar große Universum von Garfield. Man suche mal nach Lasagna Cat, Garfield without Garfield oder r/imsorryjon.
Der Maulwurf Cypher aus Matrix ist ein weiterer Beweis, warum Unwissenheit ein Segen sein kann. Warum sich mit der Realität abfinden müssen wenn Illusion so einfach und gemütlich sein kann. Erst nach sehr vielen Jahren konnte ich Cypers Motif nachvollziehen.
Warum glauben wir nicht mehr?
Ursache ist in erster Linie die Aufkärung. Friedrich Nietzsche hat sich mit der Frage des Wandels auseinander gesetzt und gibt Antworten darauf.
Notizen aus “Nietzsche in 60 Minuten”
- Gott ist tot. Die Aufklärung hat zu dieser Erkenntnis geführt.
- Keine Götzenbilder schaffen
- Religion
- Nationalismus
- Sozialismus
- Kapitalismus
–> Nihilismus
- Apollinisch vs. Dionysisch (also Rational Decission Maker vs. Instant Gratification Monkey)
- Der Wille steht über Bewusstsein und Gewissen!
- Übermensch
- Wir sind alle Sklaven (Hamsterrad)
- Überkommt Nihilismus und findet seinen Weg (Regelwerk)
- Resistent gegen schädliche Dynamiken (Nationalismus, Faschismus usw.)
- Entwicklung
- Kamel (Lernen)
- Löwe (Hinterfragen und Freiheit)
- Kind (Neue Werte finden)
Allerdings sind Nietsches Erkenntnisse mit Vorsicht zu genießen. Denn wie viele andere Philosophen ist Nietsche ebenfalls ein unvollkommener Mensch. Niemand hat die Weißheit mit Löffeln gefressen. Die Fähigkeit sich immer wieder selbst zu hinterfragen und regelmäßig zu reflektieren ist essentiell.
Es gibt einige Kritik an Nietsches Übermensch, welcher das perfekte Abbild eines Menschen erscheint. Allerdings gehört Fehlbarkeit zur menschlichen Natur. Letztlich ist Perfektionismus ein Problem in sich selbst. Es ist schwer Perfektionismus erreichen und bestenfalls ist er dann dieser auch nur für einen Zeitpunkt gültig. Entscheidungen sind häufig klar, aber Andere können widersprüchlich sein. Wenn die Folgen eines Wertes erst im Nachhinein klar werden, wurde somit der perfekte Zustand dekonstruiert.
Siehe auch
- Religion for the Nonreligious (Why Wisdom is the Goal)
- When There’s Nothing Left to Live For | The Philosophy of Nihilism (Einzelgänger)